Kawasaki Z 1000 (SX): Explosiver Fernost-Mythos.

Accroche: 

Für Kenner und Liebhaber der Marke Kawasaki bedeutet das „Z“ für Naked Bike, spezieller Lenker aber auch vom Fahrtwind entstellte Frisuren, Wendigkeit, Sportlichkeit und Kompromisslosigkeit.

Warum also nach Z 1000 noch die Bezeichnung SX? Vielleicht wollte Kawasaki dieser Serie ein neues Image verpassen oder es handelt sich im eine exotische Kleinserie.
 

Fallstudie
Motor mit 4 Zylindern, 138 PS und 112 Newtonmeter Drehmoment bei 7600 U/min. Die Kawa Z 1000 SX baut auf einem robusten Alu-Rahmen unterstützt von einer flexiblen komfortorientierten Federung und 6 Gängen in einer Cruser-Abstimmung.

Komfort
Hier liegen die Unterschiede der Strassenversion zu den ursprünglichen „Z“-Modellen. Bessere Sitzposition dank einem höher angeordneten Lenker. Obwohl der Sitzkomfort noch verbessert werden könnte, ist die Sitzposition angenehm. Die Handgelenke liegen bequem, die Bremsposition ist ideal angeordnet, Beschleunigungen verlangen etwas Kraft, denn das Biest hat Power. Der Sozius wird sich wegen den hoch platzierten Fusshaltern in die Frosch-Stellung begeben müssen.

Zubehör
Entsprechend der Touren-Ausrichtung bietet Kawasaki optional verschiedene Koffer und Schliessfächer an. Hier überrascht die asiatische Kreativität, die ansonsten so ausgefallen, ist sie hier nicht vorhanden. Zur Auswahl stehen verschiedene seitlich angebaute Koffer, die auf einer derart „ästhetischen“ Konstruktion montiert sind, dass man sie am liebsten dort belässt. Zudem ist Befestigung so angeordnet, dass bei einer Notbremsung für die Hände des Beifahrers unangenehme Situationen entstehen können. Aber auch ein Top Case mit etwas weniger Platz dafür mehr Sicherheit für den Beifahrer ist im Angebot. Allerdings ist die Kombination beider Teile leider nicht möglich.

Fahreigenschaften, Schutz und Sicherheit
Hier liegt der grosse Unterschied zur Z Originalserie. Die sehr gut gezeichnete Verschalung schützt den Lenker sehr gut und verleiht ein bissiger und aggressiver Look. Ein höhenverstellbare Windschutzscheibe bietet optimalen Schutz, allerdings vergessen die asiatischen Entwickler, dass die Europäer mehrheitlich grossgewachsen sind. Auch die Schutzvorrichtungen für lange Fahrten bei hohem Tempo wie auf Autobahnen sind nicht ausreichend. Und im Gegensatz zu anderen Märkten ist das ABS in der Schweiz serienmässig!

Entdeckung (?)
Dieser im Rahmen der Rubrik 45+ durchgeführte Test hat die neue Kawa Z 1000 als sympathischer Töff-Kumpel mit Verbesserungspotenzial erscheinen lassen. Eine starke Motorisierung und ein breites Einsatzspektrum lässt sowohl extrem sportliches aber auch gemütliches Fahren zu. Im Bereich 1500 bis 7000 Umdrehungen ist die Z1000 SX weniger reaktiv, aber dank dem starken Drehmoment bietet sie einen ruhigen und angenehmen Fahrkomfort. Zwischen 7000 bis 10500 Umdrehungen ist sie wie verwandelt. Jetzt wird sie zum bissigen Athleten. Sie wird nie eine Sprintkönigin viel mehr jedoch eine ausdauernde Marathon-Läuferin. Das sportliche Fahrverhalten mit dem robusten Rahmen gibt Sicherheit. Wie bei solchen Maschinen üblich hängt der Verbrauch vom Fahrstil ab. Beim Touren wird der Verbrauch tief liegen (4,5 l/100), mit zügiger und sportlicher Fahrt wird der Verbrauch steigen.

Zu bemängeln
Wir erwähnten bereits die Stauräume und bedauern, dass trotz der Reise- und Duo-Ausrichtung diesem Aspekt zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Die Windschutzscheibe trotz der Einstellmöglichkeiten bietet zu wenig Schutz. Obwohl optisch perfekt in die Verschalung integriert und das Design damit gut betont wird, wird das Fahren bei hohem Tempo (120 Km/h) unangenehm. Der Sitzkomfort – lässt durch die Vibrationen den Motor spüren – könnte vor allem für längere Strecken und Reisen verbessert werden.

Fazit
Die verbesserungsfähigen Punkte sollten nicht abschrecken, denn die Z1000 SX bleibt trotzdem eine tolle Maschine. Der nervöse und drehfreudige Motor verbunden mit den robusten Rahmen ermöglichen angenehmes und sicheres Fahren. Dieses Kraftpaket bietet tolle Fahreigenschaften und reizt zum heiteren Gasgeben. Die Basisversion ist ab CHF 18‘590 erhältlich. Obwohl die Kawa Z1000 SX äusserlich nicht der Serie Z gleicht hat sie deren Gene und erlaubt seinem Besitzer, die Maschine vernunftbetont oder ganz einfach unvernünftig mit viel Spass zu bedienen. Übrigens, mit Vorsicht zu geniessen.

 


Jean-Louis Vidal-07/2011  - Korr. T.Boss
 

Commentaires

Publier un nouveau commentaire

Le contenu de ce champ sera maintenu privé et ne sera pas affiché publiquement.
To prevent automated spam submissions leave this field empty.