Porträt à la Rubens einer Maschine mit sichtbarem Cousinage. Vom VN 1700 Voyager abgelehntes Motorrad verliert man die Windschutzscheibe zugunsten einer flachen schwarzen Verkleidungsscheibe, und Top Case und Armlehne zugunsten eines Sitzes Typ Schwiegermutter (ein Schuss Beschleunigung und sie ist nicht mehr da).
Im Übrigen behält man die Basis der VN1700 Voyager. Eine 1700ccm twin Zylinder Motorisierung von 73 PS und 136 Nm Drehmoment, die durch ein etwas empfindliches und nörglerisches Getriebe unterstützt wird, es treibt eine Riemenübertragung im reinsten Stil der amerikanischen Cruisers oder Baggers an.
Im Rahmen Komfort wird der Biker durch einen eher komfortablen ausgefaserten Sattel gewährleistet. Der Sozius profitiert von einer eher kongruenten Portion. Höchstens für einige Kilometer praktikabel wird die Position schnell ziemlich unbequem. Ein wahres Egomotorrad, für einen Biker, einen echten Biker.
Wenn wir dieses Motorrad als Mätresse ohne Konzession qualifizieren, wird es bei den Seitenkoffern auch bewiesen. Obwohl sie ästhetisch sind und zur fliessenden Linie beitragen, bieten sie wenig Platz an. Für den Alltag sind sie ausreichend, ohne allerdings einen Helm aufbewahren zu können. Sie erweisen sich für eine längere Reise deutlich als ungenügend.
Für den Rest bietet sich ein des Kraftfahrzeugs würdiges Instrumentenbrett im Hinblick auf den Piloten an. Alle Zähler zur bequemen Führung sind in Reichweite der Augen. Diese sind natürlich mit allen Bedienungshebeln verbunden, die sich auf den Griffen befinden und Motorinformationen, Geschwindigkeitsregulierung bis zur Radioverwaltung liefern.
Unser Test
Begegnet man einer VN 1700 Voyager Custom zum ersten Mal, ist der Eindruck deutlich. Sie ist schwer, sie ist massiv, und sie scheint plump. Nach mehr als tausend Kilometern bestätigt sich der Mätresseneindruck ohne Konzession.
Sicherlich ist der Motor nicht der Kräftigste und könnte ein wenig reaktiver sein, aber er ist angenehm beim Verbrauch. Die Masse von 380 Kilo lässt sich mit viel Ungezwungenheit lenken. Sie kann sich bis zum Beispiel zu sehr niedrigen Geschwindigkeiten des Stadtverkehrs zahm zeigen.
Natürlich erlaubt der wiederholte Stopp an Ampeln, die Beinmuskulatur zu stärken, aber was würde man nicht machen, um seiner Mätresse zu gefallen. Eine andere physische Prüfung ist die manuelle Bewegung des Tieres. Sie sollten jedenfalls Ihre Abfahrt vorplanen, wenn Sie parken. Sie mag es auch nicht in enge Kurven gedrängt zu werden, denn sie neigt dazu, die Schuhabsätze durch Erdkontakte abzuschleifen.
Die Verkleidungsscheibe überrascht. Wenn man beim ersten Blick um den Schutz vor Wind und schlechtem Wetter fürchtet, muss man feststellen, dass dieser erste Eindruck täuscht. Diese Verkleidungsscheibe zeigt Wirkung. Bis zu Kopfhöhe sind Körper und Schultern Ihres Dieners wirksam geschützt worden. Sogar das Fehlen der unteren Verkleidung schadet dem Bein- und Händeschutz nicht wirklich.
Unsere Meinung
Im Sinne von großen Wüstenfahrten kann die VN 1700 Voyager Custom eine möglich gute Wahl, für einen überzeugten und nicht rassistischen Biker sein. Selbst wenn, für einige, eine Ähnlichkeit mit einer Pure Amerika Maschine nicht gänzlich fehlt, kann man erwidern, dass die Japaner gute, verlässliche, wirksame Motorräder zu einem angepassten Preis herstellen können. Ach ja wir hätten dies fast vergessen. Diese Maschine kostet nur 21 ' 990.00 Franken…. ABS inbegriffen.
Jean Louis Vidal – April 2012
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