Der Nissan Leaf ist ein vollwertiges Familienauto im VW-Golf-Format. Er bietet Platz für fünf Personen und auch hinter der Fondsitzbank noch genügend Raum fürs Gepäck beim Wochenendausflug. Das Batteriepaket ist platzsparend im Fahrzeugboden zwischen Vorder- und Hinterachse versteckt. Der tiefe und zentrale Schwerpunkt sorgt für ein gutes Fahrverhalten. Zudem bietet das Elektroauto einen sehr angenehmen Federungskomfort. Die Antriebseinheit macht Freude, da trägt hautsächlich der typisch sensationelle Drehmomentverlauf des Elektromotors wesentlich bei. Das satte Drehmoment von 280 Nm steht aus dem Stand bereit. Verzögerungsfrei und mit enormem Druck reagiert der 80-kW-Elektromotor auf jeden Pedalbefehl vom Fahrer. Das Resultat: eine überdurchschnittliche Antrittsstärke und eine Spitze von 144 km/h. Die Reichweite wird mit bis zu 160 km angegebene. Bergfahrten lassen den Stromvorrat schrumpfen, Bergabfahrten mit der Energierückgewinnung über die Bremsen füllen ihn aber auch stets zügig wieder auf.
Anders als bei einem herkömmlichen Auto bedingt die Reichweite eine (sorgfältige Planung der Fahrt. Es wird wohl noch eine Weile dauern bis Schnellladestation, welche die Akkus innerhalb einer halben Stunde bis zu 80 Prozent aufladen, verbreitet sind. An der heimischen 230-Volt-Steckdose vergehen bis acht Stunden, bevor die Anzeige 100 Prozent Stromvorrat angezeigt. Neben den günstigen Energiekosten sollen laut Nissan auch die Wartungsarbeiten deutlich günstiger ausfallen. Keine schlechten Argumente, die den Kaufpreis von 49‘950 Franken inklusive Batterien etwas relativieren helfen.
Obwohl heute mit dem Nissan Leaf ein Elektroauto-Vertreter beinahe „normaler“ Autos auf dem Markt ist, hat diese neue und boomende Fahrzeugart noch ein grosses Entwicklungspotenzial vor sich. Längst sind noch nicht alle Fragen geklärt und die Entwicklung leistungsfähiger, kompakter und leichter Batterien hat erst richtig begonnen.
Fazit
Dennoch und unabhängig einiger Grundsatzfragen rund um die Elektromobilität im allgemeinen gilt, wer hauptsächlich in städtischen Gebieten täglich Strecken von bis zu 50 Km fährt und bereits heute zu Hause oder bei der Arbeit über Lademöglichkeiten verfügt, sollte sich den Nissan Leaf genauer anschauen und auch eine mittelfristige über 3-4 Jahre reichende Kostenrechnen anstellen. Diese könnte durchaus überraschende Ergebnisse hervorbringen. Wird dann noch mit nachhaltig erzeugtem Naturstrom gefahren sieht die Gesamtbilanz ausgezeichnet aus. Abklärungen beim Nissan-Händler und beim lokalen Stromversorger geben Aufschluss.
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