„Raser“-Polizist bekommt 15 Monate bedingt
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Der interkantonale Polizist von Lavaux wurde letztes Jahr auf der 80er Landstrasse im Dézaley mit 150 Stundenkilometern geblitzt.

Er erklärte dieser Abschnitt sei die einzige Strecke, auf der Zeit gewonnen werden könne auf dem Weg zu seiner schwer erkrankten und aus seiner Sicht sterbenden Mutter. Er war nicht im Einsatz und wurde von einem Kollegen geblitzt. Auf dem Bild ist ersichtlich, dass er kurz vor Ende der Strecke nach einem Überholmanöver links neben der Sicherheitslinie am Einspuren war. Eindeutig ein grosses Risiko für das überholte Fahrzeug und ein allfällig entgegenkommender Lenker.

Gemäss Via Sicura wäre die Sanktion eindeutig ausgefallen: Mindestens 1 Jahr Gefängnis und 2 Jahre Ausweisentzug. Wäre weil, das Bundesgericht in diesem Fall den Richtern empfohlen hat, die besonderen Umstände des Fehlbaren zum Zeitpunkt des Geschehens zu berücksichtigen.

Im vorliegenden Fall stellte das Gericht fest, dass der Beschuldigte absichtlich an einem Ort den er gut kennt weil dieser in seinem Einsatzgebiet liegt, gegen das Gesetz verstossen hat. Es belegte diesen nicht ganz alltäglichen Raser mit 15 Monaten Gefängnis bedingt über 2 Jahre wegen Verstoss gegen die Strassenverkehrsordnung. Das Gericht verzichtete auf eine Geldstrafe, weil der Beschuldigte durch den Verlust seiner Anstellung nach 35 Dienstjahren und dass er nie mehr In Polizeikreisen Arbeit finden würde, schon ausreichend Strafe erfahren habe.

Ein ähnlicher Fall im Kanton Neuenburg: Ein Lenker überholte bei ausgezogener Sicherheitslinie und wurde auf einer 80er Strecke mit 151 Stundenkilometern geblitzt. Da es sich um einen schwerwiegenden Raser-Fall handelt, wurde der Fahrausweis entzogen. Er muss mit mindestens 2 Jahren Ausweisentzug und 1 Jahr Gefängnis rechnen.

Übrigens liegt der höchstmögliche Zeitgewinn für die zu schnell gefahrene Strecke bei knapp einer Minute. Offenbar spielen die geografischen Gegebenheiten und die berufliche Funktion bei der Urteilsfindung eine Rolle. Zudem ist nirgends was zu den weiteren Kosten wie Busse oder ähnlich (120 Tagessätze) erwähnt.

Auch ist nichts zu erfahren, ob der Neuenburger Lenker Familie hatte und seine Arbeit behalten konnte.
Es lebe Via Sicura, die grösste Absurdität aller Zeiten.

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