Nichts hält Michael Burri und Stéphane Rey mehr auf: Als Dritte des Critérium Jurassien holten sie den 5. Platz des Rallye du Chablais hinter vier Autos, die für ihren Citroën DS3 R3 nicht erreichbar waren, nämlich der Subaru Impreza Gr. N des Siegers Florian Gonon und die drei Peugeot 207 Super 2000 von Ivan Ballinari, Laurent Reuche und Nicolas Althaus. Hut ab! Im Hinblick auf die Citroën Racing Trophy Suisse hat Burri Jr. natürlich seine Führungsposition ausgebaut, nach einem Rennen, das in allen Punkten bemerkenswert und praktisch ohne wirklichen Fehler war. Der Sohn von Olivier Burri hat sich nicht nur einen Vornamen gemacht, sondern indem er sich nicht mit dem Minimum zufrieden gibt, bereitet er die internationalen Wettkämpfe vor, die ihn im Herbst erwarten, wie das Rallye von Frankreich (Elsass) oder das Rallye von Grossbritannien.
Wie bereits im Jura musste sich Antonio Galli, der Gewinner der Citroën Trophy 2010, dem Anführer der neuen Welle geschlagen geben, zeigte aber diesmal einen Widerstand einer ganz anderen Kategorie. Beim Critérium Jurassien hatte Burri ihn mit fast zweieinhalb Minuten Abstand geschlagen, was bei absolut vergleichbaren Fahrzeugen enorm war. In Lavey-Village, dem Start- und Zielort des Rallye du Chablais, betrug der Abstand zwischen den beiden DS3 nur noch 42"0 und hat sich somit in etwa gedrittelt. Das nächste Duell zwischen den beiden Männern, das Ende Juni im Tessin stattfinden wird, dürfte auf jeden Fall vielversprechend sein.
Am Ziel konnte Antonio Galli jedenfalls wieder lächeln: „Auch wenn ich noch nicht alle Schlüssel in der Hand halte, um das Potenzial meines DS3 voll auszuschöpfen, bin ich doch auf dem richtigen Weg. Der Einsatz eines Motors mit Turbolader erfordert ein neues Herangehen und für mich, der ich stets Autos mit Saugmotor gefahren ist, ist das nicht ganz leicht. Aber ich gewöhne mich allmählich daran."
Bei seinem zweiten Rennen, das er mit einer Reifenpanne schon während der ersten Sonderprüfung unglücklich begann, stellte der Walliser Mike Coppens unter Beweis, dass er trotz fehlender Erfahrung – denn er bestritt das zweite Rallye seiner Karriere – mit Talent aufwarten kann. Paolo Vagli schliesslich hatte Probleme, jedoch keine mechanischen, wie es 2010 oder beim Critérium Jurassien öfters der Fall war, sondern körperliche. „Ich weiss nicht, was die Ursache war, aber bei der Prüfung am Col de la Croix hatte ich plötzlich Atembeschwerden, die so stark waren, dass ich rund fünfzehn Sekunden anhalten musste, um meine Atmung wieder zu normalisieren.“ In ihrem C2 R2 verpassten Joël Rappaz und Gaël Delasoie, die beim Critérium Jurassien ohne Rivalen waren, den Doppelsieg. Die Launen der Servolenkung ihres C2 machten einen Strich durch die Rechnung… „Bei der Prüfung von Villeneuve am Freitag wurde das Lenkrad plötzlich sehr schwergängig und ich habe sofort an eine Reifenpanne gedacht", erklärt der Fahrer aus dem Wallis. „Ich habe angehalten und das Reserverad herausgeholt, bevor ich feststellte, dass kein Reifen beschädigt war. Die Servolenkung war ausgefallen. Da die Reparatur nicht vor dem Ende der ersten Etappe durchgeführt werden konnte, musste ich meine Armmuskeln spielen lassen, um nicht zu viel Boden zu verlieren." Der Schaden war jedoch bereits entstanden. Abgeschlagen mit über anderthalb Minuten Rückstand auf Aurélien Devanthéry am Freitagabend, zog Rappaz bei der zweiten Etappe alle Register, musste sich jedoch zum Schluss hinter den Brüdern Hervé und Yvan Taverney und Aurélien Devanthéry-Benoit Antille mit dem dritten Platz zufrieden geben.
Hervé Taverney hat sich somit an seinem 37. Geburtstag selbst ein schönes Geschenk gemacht. Aber es war knapp – Devanthéry lag nur 13"7 hinter ihm - und den ganzen Samstagvormittag musste er mit einem Fahrzeug mit verbogener Vorderachse fertig werden, die Folge eines „Remplers“ am Vorabend während der Sonderprüfung von Villeneuve. „In schnellen Abschnitten war das ehrlich gesagt keine Vergnügungsfahrt…“ meinte er lächelnd. Devanthéry hingegen bedauerte den Verlust von rund dreissig Sekunden bei der Prüfung von Lavey. Dort, wo sich auch Laurent Vukasovic-Steve Groux einen kleinen Ausritt in die Botanik genehmigten, was sie nicht daran hinderte, wie schon beim Critérium Jurassien den 4. Platz zu holen, vor Toni Buemi und Max Langenegger.
Zu erwähnen ist, dass sich in der Klasse R2 Taverney mit 5“2 Vorsprung vor dem Ford Fiesta R2 von Rodolfo Esposito durchsetzte, während in der Klasse R3 Burri und Galli den Renault Clio R3 von Sébastien Carron (1’14’’1 hinter Burri) schlugen.
Klassement
Citroën Racing Trophy Suisse, Rallye du Chablais, DS3 R3: 1. M. Burri-S. Rey 1 h 27’39’’2. 2. A. Galli-M. Vozzo, 42’’0 dahinter. 3. M. Coppens-Ch. Roux, 4’10’’1 dahinter. 4. P. Vagli-S. Mangili, 3’15’’9 dahinter. Burri 5. und Galli 6. des absoluten Klassements, Burri Sieger der Gruppe R.
Vorläufiges Klassement der Trophy DS3 R3: 1. Burri 20 Pkt. 2. Galli 16. 3. Vagli 11. 4. Coppens 6.
C2 R2: 1. H. Taverney-Y. Taverney 1 h 31’35’’7. 2. A. Devanthéry-B. Antille, 13’’7 dahinter. 3. J. Rappaz-G. Delasoie, 31’’7 dahinter. 4. L. Vukasovic-S. Groux, 4’27’’3 dahinter. 5. T. Buemi-J.-M. Renaud, 5’25’’5 dahinter. 6. M. Langenegger-S. Saurer, 7’37’’8 dahinter. Taverney 18. des absoluten Klassements und Sieger der Klasse R2.
Vorläufiges Klassement der Trophy C2 R2: 1. Taverney 18 Pkt. 2. Rappaz 16. 3. Devanthéry 14. 4. Bukasovic 10. 5. Langenegger 7. 6. Buemi 4.
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