Die heilige Allianz
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Völlig überraschend erfolgte im Vorfeld des Salon Genf die Ankündigung,dass GM und Peugeot eine Allianz auf höchstem Niveau eingehen wollen.

Es geht um die Bündellung der Kräfte und des Know-Hows der beiden Gruppen. Im Klartext, Peugeot erhöht das Kapital um eine Milliarde Euro und kann sich damit vor dem Appetit noch vor kurzem eines sterbenden Riesens schützen. Schon merkwürdig diese Finanzwelt in der ein am Abgrund stehendes Unternehmen eine Partnerschaft anbietet ohne die Konditionen und Details der Partnerschaft zu erwähnen. Jedenfalls ist vorgesehen, dass sich GM 7% des Kapitals von PSA erkauft und damit an zweiter Stelle des Aktionariats gleich hinter der Familie Peugeot stellt.

Wie Dan Akerson CEO von General Motors erläutert, erlauben die Synergien der Allianz General Motors auf langer Sicht nicht nur das Bestehen sondern auch die Rentabilität in Europa. Erstaunlich, dass die sich die Peugeot abzeichnenden globalen Vorteile in keinem Wort erwähnt werden.

Abgesehen von den unklaren Bedingungen der Allianz, ist klar, dass vor allem in den Bereichen Einkauf und Entwicklung grosse Vorteile erzielt werden können. Gemeinsame Entwicklungen und grössere Einkaufsmacht steigern sicher die Wettbewerbsfähigkeit, stellt sich nur die Frage, für wen am meisten?

Unter den angekündigten Projekten ist von Personenwagen im kleinen und mittleren Bereich die Rede sowie bei den Crossovern und Grossraumlimousinen. Später sollen noch Fahrzeuge mit geringem CO2-Ausstoss folgen.

Global gesehen entspricht die Allianz dem Zeitgeist, Allianzen, Kooperationen und dergleichen, welche auch Vorteile im Bereich Logistik bringen aber trotzdem die Identität der Marken belässt, kann im Falle eines Scheiterns auch vor allem auf globalem Parkett zu heftigen Rückschlägen führen. Die letzte Krise hat deutlich aufgezeigt, dass ohne die tatkräftige Hilfe der Regierung einige Unternehmen, inkl. General Motors, eingegangen wären.

Sehen wir es von guten Seite als Chance und wünschen der Allianz ein langes und profitables Bestehen.

Jean Louis Vidal, Februar 2012

1. März  2012, verfasst von Jean-Louis Vidal, übersetzt von Felix Stockar, ca. 3‘500 Zeichen (mit LZ)

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