Für den Opel GT wurde extra der Werbeslogan : « Nur fliegen ist schöner » kreiert. Auch er erlangte Kultstatus. Der GT würde ideal zum Song : « ça plane pour moi », übersetzt « ich schwebe », von Plastic Bertrand passen. Dieser Werbekampagne war es zu verdanken, dass sich viele Autobegeisterte einen GT kauften, um gelassen über die Landstrassen zu schweben oder kurvige Seitenstrassen zu geniessen.
Zur grossen Überraschung aller lancierte Opel 1968 inmitten der 68er- und der Hippie-Bewegung die drei früher in Frankfurt an der IAA als « Opel GT Experimental » vorgestellte Studie. Zu diesem Zeitpunkt erwartete niemand ein derartig aufregendes Auto von Opel. Damals war die deutsche Marke eher für robuste und langweilige Butter und Brot Autos bekannt.
Dank General Motors und seinen berühmten Designern Clare McKichan et Chuck Jordan, welche den charakteristischen „Coke-Bottle-Shape“ Stil der Corvette übernahmen, konnte Opel mit dem attraktiven GT sein Modellangebot ergänzen. Damit kamen zahlreiche neue Kunden zur deutschen Marke. Die technische Basis entstammte der Grossserie. Das Fahrwerk kam vom Kadett B und der 1,9 Liter Motor stammte vom Rekord C. Durch die knappen Platzverhältnisse im Motorraum kam der GT zu seiner typischen Beule auf die Motorhaube, die den sportlichen Charakter des 2-plätzigen Coupé zusätzlich betonte.
Die Verantwortlichen von Opel standen vor dem Problem, dass für das neue Fahrzeug keine Kapazitäten frei waren. Man fand eine Lösung in Frankreich und entschloss sich, dass die Karosserien von der Firma Chausson in Gennevilliers gefertigt werden sollten, während Lackierung und Innenausstattung von Brissoneau & Lotz in Creil erledigt wurden. Die fertigen Karosserien gelangten schliesslich ins Werk Bochum, wo sie Motor, Getriebe und Achsen erhielten.
Anfangs wurden die Varianten GT 1100 mit 60 PS und GT 1900 mit 90 PS gebaut. Mit dem GT/J, J steht für Junior, wurde eine preiswertere Ausführung mit einfacherer Ausstattung angeboten. Der Motor war vorn längs eingebaut und der Antrieb erfolgte über die Hinterräder. Der Opel GT verfügte bereits über ein doppeltes Bremssystem mit vorderen Scheibenbremsen und Trommelbremsen an den Hinterrädern. Eine Lenkungsunterstützung fehlte. Eine Besonderheit des Opel GT waren seine Klappscheinwerfer. Diese wurden mechanisch über einen Hebel an der Mittelkonsole betätigt und bewirkten die Schwenkung auf der Längsachse. Dies verlangte einiges an Kraft, was dazu führte, dass man schwerzte : « Opel GT BesitzerInnen erkennt man am muskulösen rechten Arm. »
Zwischen 1968 und 1973 wurden gesamthaft 103 463 Opel GT verkauft. Davon entfielen 3‘573 auf das bis 1969 produzierte 1100-er Modell und 10'760 Stück waren GT/J Versionen. Rund 70'000 Einheiten gingen in die USA. Diese Modelle mussten an den hinteren Kotflügeln zusätzlich mit Reflektoren ausgestattet werden. 1973 wurde die Produktion eingestellt. Einerseits weil Boissoneau & Lutz von Renault übernommen wurde und weil in den USA neue strengere Sicherheitsbestimmungen grössere Anpassungen erforderten. Eine Targa-Version, Opel GT Aero, wurde präsentiert ging aber nie in Serie. Das erste Stück in oranger Farbe wurde von Fissore hergestellt. Das zweite Stück wurde etwas später in blau metallic, auf Verlangen des amerikanischen Händlernetzes, auch in Italien durch Michelotti gefertigt. Dieses Auto gehört heute einem Sammler und der erste Opel GT Aero, übrigens immer noch fahrtüchtig, befindet sich im Opel Museum.
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