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Der Marktanteil von so genannt teilintegrierten Wohnmobilen ist in den letzten Jahren stark angestiegen.

Solche Modelle stellen eine preisgünstige und kompakte Alternative zu den vollintegrierten Reisemobilen dar. Der TCS hat vier Fahrzeuge dieser Klasse getestet und verglichen. Trotz gewissen Mängeln bei der Sicherheit erreichten alle Modelle mindestens das Prädikat „empfehlenswert".

Im Unterschied zu den Alkoven-Modellen entfällt bei den teilintegrierten Wohnmobilen der grosse Alkoven, also der Raum oberhalb der Fahrerkabine. So weisen die Fahrzeuge einen geringeren Luftwiderstand auf und verbrauchen deshalb auch weniger Treibstoff. Zudem sind die teilintegrierten im Vergleich auch wesentlich günstiger als die vollintegrierten Wohnmobile. Wie bei den Alkoven-Modellen ist der Wohnraum aber auch bei den teilintegrierten Wohnmobilen eine Kombination aus der Fahrerkabine des Chassisherstellers und des eigentlichen Wohnaufbaus. Die fehlenden Schlafplätze in der Front werden durch Hubbetten über der Dinette (Sitzgruppe) ausgeglichen. Dadurch können solche Modelle zwar auch von vier Personen gleichzeitig genutzt werden, allerdings entfällt die Möglichkeit des gleichzeitigen Gebrauchs von Dinette und Hubbetten.

Überprüfung und Praxistest

Der TCS stellte in seinem Test vier Fahrzeuge dieser Klasse gegenüber. Mit einer Ausnahme (Adria mit 3,8 Tonnen) verfügen alle Modelle über ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Bewertet wurden das Basisfahrzeug, der Wohnraum und die Zuladung. Der Wohnraum wurde dabei separat auf die Aspekte der Sicherheit, Zweckmässigkeit, Komfort und Qualität der Ausstattung hin überprüft.
In die Gesamtbeurteilung sind jedoch nicht nur objektiv feststellbare Messwerte, sondern auch subjektive Fahreindrücke und praktische Erfahrungen mit eingeflossen. Denn die Fahrzeuge wurden schliesslich noch einem gemeinsamen Praxistest in der Region Trentino in Italien unterzogen.

Die Testresultate im Einzelnen - Diese vier Fahrzeugmodelle wurden getestet:

• Adria Matrix Supreme M 687 SL auf Renault Master
• Bürstner Ixeo Time it 650 auf Fiat Ducato
• Chausson Flash 24 Top auf Ford Transit
• Knaus Sky Wave 650 MF auf Fiat Ducato


Alle vier Testwagen fielen aufgrund schwacher Bremsleistungen negativ auf. Die Bremswege sind relativ lang und die Motorbremsleistung ist verbesserungswürdig. Auch die Standard-Sicherheitsausstattung wurde bemängelt: So sind bei keinem Fahrzeug Isofix-Verankerungen für Kindersitze vorhanden.

Der Fahrkomfort der Fahrzeuge wurde sehr unterschiedlich wahrgenommen: Den Modellen von Bürstner und Knaus wurde bedingt durch die harte Federkennlinie eine eher ruppige Fahrwerksabstimmung attestiert. Die als sehr bequem empfundene Fahrwerksabstimmung des Modells Adria ist hingegen auf die serienmässige Luftfederung auf der Hinterachse zurückzuführen. Auch beim Handling und beim Wendekreis (von 14,2m beim Bürstner und Knaus bis 17m beim Adria) gibt es markante Differenzen.

Die Innenraumausstattung der Wohnmobile fällt bei allen Modellen zweckmässig aus und wird mit gut bis sehr gut bewertet. Die Unterschiede zwischen den generell hochwertigen Ausstattungen liegen im Detail und sind vernachlässigbar.

Insgesamt fallen die Testresultate durchschnittlich aus: Eines der getesteten Fahrzeuge - das Modell Adria - erhielt das Prädikat „sehr empfehlenswert". Bei den anderen drei wurde das Basisfahrzeug aufgrund von Sicherheitsdefiziten abgewertet. Dennoch erreichten auch diese Modelle immer noch die Note „empfehlenswert".
 

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