Mobilitätsberufe: Jetzt habe ich den Abschluss! Und wie weiter?

Anrisstext: 

Selbst die Berufswelt ist in ständiger Bewegung. Mehr denn je ist heute eine Grundausbildung von grosser Bedeutung. Doch Stillstand ist Rückstand, also wie weiter?

Bereits zum dritten Mal führen die Abteilung Automobiltechnik der Berner Fachhochschulen und die Berufsverbände der Schweizer Mobilitätsbranche die Informationstage über die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten durch.

Das Ausbildungsangebot ist riesig, beispielsweise kann auf eine höhere Fachprüfung oder auf das Ingenieurdiplom hin gearbeitet werden.

Die Berufsverbände Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS), die Schweizerische Metall-Union (SMU), der Schweizerische Carrosserieverband (VSCI) sowie die Berner Fachhochschule, Technik und Informatik (BFH-TI) zeigten gemeinsam den jungen Lernenden Möglichkeiten und Perspektiven auf.

Der Erfolg der Info-Veranstaltung ist derart gross, dass er künftig über eine längere Dauer durchgeführt werden muss. Anlässlich der ersten Durchführung vor drei Jahren besuchten 600 Lernende im dritten Ausbildungsjahr die Infotage. Dieses Jahr sind es bereits über 900 Teilnehmer, welche Informationen zu Weiterbildungsmöglichkeiten aus erster Hand einholen wollten. Aus nicht näher bekannten Gründen ist die Westschweiz trotz erhöhtem Werbeaufwand proportional weniger vertreten als die Deutschschweiz.

Die Infotage sind wie eine Ausstellung konzipiert. Die Teilnehmer besuchen die verschiedenen Stände oder in deren Sprache auch TechSpots genannt, wo sie umfassend und praxisbezogen informiert werden. Zu den Themenbereichen zählen Antriebe, Sicherheit, neue Technologien und Fahrzeugbau. Computergestützte Animationen, wie Crashverhalten oder Aushubarbeiten am Bagger-Simulator waren bei der jungen Tech-Generation natürlich sehr gefragt.

Dachthema bildeten die Landwirtschaftsfahrzeuge. Sowohl wegen den technischen Möglichkeiten mit GPS Steuerung aber bezüglich deren Gefahrenpotenzial im Strassenverkehr. Dazu fanden eine eindrückliche GPS-gesteuerte Fahrt und ein Live-Crashtest mit einem Traktorgespann statt. Bei dieser Simulation fuhr ein Traktor mit zwei beladenen Anhängern mit einem Gesamtgewicht von 28 Tonnen in voller Fahrt mit 40 Km/h auf eine stehende Kolonne mit 5 Autos und einem LKW auf. Diese Simulation zeigte deutlich, dass derartige Unfälle nicht harmlos sind. Ein weiteres Ziel war auch die Sensibilisierung der Lenker dieser Landwirtschaftsfahrzeuge, welche sich oft nicht der mächtigen Kräfte und Massen ihrer Gespanne bewusst sind. Gerät auf den Strassen ein Landwirtschaftsgespann in Schwierigkeiten ist oft sehr schwer, die Situation einzuschätzen und richtig zu reagieren. Derartige Unfälle mit Todesopfern geschehen jährlich leider rund ein Dutzend mal.

Sachbedingt liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkrete Zahlen zur effektiven Wirkung der Infotage vor. Dennoch steht fest, dass der Informationsanlass einem Bedürfnis entspricht und immer bedeutender wird.



Jean-Louis Vidal-2011-06-22.

22. Juni 2011, verfasst von Jean-Louis Vidal, übersetzt von Felix Stockar, 2'900 Zeichen (mit LZ)
 

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