. Der TCS testete zusammen mit seinen Partnerclubs 77 Autobahn- Tankstellen. Das Ergebnis in Kürze: Tschechien steht an der Spitze und deutsche Tankstellenshops warten mit den teuersten Preisen auf. Die Schweiz ist im Mittelfeld positioniert. Insgesamt lässt die Hygiene der sanitären Anlagen zu wünschen übrig.
Am besten schneidet die tschechische Tankstelle "Kozlov-Cerna Studanka" ab, was sich insgesamt in den sehr guten Platzierungen der "Ostländer" wiederspiegelt. Bewegen sich doch Tschechien, Slowenien und Kroatien dank ihren gepflegten Einrichtungen und dem guten Shopangebot auf den ersten fünf Plätzen. Schlusslicht ist die niederländische Anlage "De Buunderkamp" and der A12 (Utrecht-Arnheim).
So wurde getestet
Die Tester des TCS und seiner Partnerclubs legten 30'000 km zurück und testeten in 11 europäischen Ländern 77 Tankstellen, davon 9 in der Schweiz.
Zwischen Mitte November 2010 und dem 5. Januar 2011 besuchten die Tester die Tankstellen je einmal bei Tag und bei Dunkelheit. Um sich ein Bild über die unterschiedlichen Frequenzen zu machen, wurden die Anlagen montags zwischen 6 und 21 Uhr, freitags bis 16
Uhr besucht. Die umfangreiche 80-Punkte-Checkliste gliederte sich in die folgenden sechs Kategorien: Zu- und Abfahrt (Gewichtung 20%), Tankbereich (25%), Shop (10%), sanitäre Einrichtungen (11%), Hygiene (14%) und Preise (20%) (siehe Anhang: Testkriterien). Die Anlagen der benachbarten Raststätten wurden in diesem Test nicht berücksichtigt.
Für die Ermittlung des Preisniveaus der Tankstellenshops wurde ein Warenkorb mit folgenden Artikeln zusammengestellt: 0.5 Liter Mineralwasser, 0.5 Liter Cola, ein Cappuccino, ein Schokoriegel, eine Warnweste.
Schweizer Ergebnisse
Insgesamt rangiert die Schweiz mit dem Gesamtergebnis "ausreichend" im europäischen Mittelfeld. In der Deutschschweiz wurden fünf Tankstellen, in der Westschweiz drei und im Tessin eine Tankstelle getestet: Rose de la Broye (gut), Würenlos Nord (gut), Bellinzona Süd (ausreichend), Gotthard West (ausreichend), la Côte Nord (ausreichend), Grauholz Süd (ausreichend), Saint Bernard (ausreichend), Pratteln Nord (ausreichend) und Thurau Nord (ausreichend).
In "Rose de la Broye", an der Ausfahrt Estavayer-le-Lac an der A1 gelegen, rühmt das Testteam die sehr günstigen Mineralwasser- und Colapreise, bemängelt jedoch den sehr teuren Cappuccinopreis. Generell wird in der Schweiz das hohe Preisniveau für Kaffee und zum Teil die in den Shops erhältlichen Waren ("Pratteln Nord" und "Thurau Nord") beanstandet.
Insgesamt überwiegt aber der positive Eindruck. Zu gefallen wusste das reichhaltige Angebot der Shops.
Mangelhafte Hygiene
Wer bei Tankstellen eine öffentliche Toilette benützt, tut dies auf eigenes Risiko. Die im Auftrag der Tester vom SynLab Hygieneinstitut, Augsburg, untersuchten "Abklatschproben" brachten zahlreiche, zum Teil krankheitserregende Keime zum Vorschein. Punkto Hygiene besteht somit ein beachtlicher Nachholbedarf bei den Tankstellenbetreibern.
Ausstattung und Zustand der Sanitäranlage sowie die Hygiene liessen mehr als ein Mal zu wünschen übrig. Ganz besonders in "La Côte", "Würenlos (Nord)", "Grauholz (Süd)" und "Saint Bernard". Das Verbesserungspotenzial ist also gross.
Grosse Preisunterschiede
Unter Berücksichtigung der Kaufkraft sind die Preise der deutschen Tankstellenshops am höchsten (vor der Schweiz und Österreich). Am anderen Ende der Skala bewegen sich die "Billigländer" Kroatien, Slowenien und Tschechien. Fazit: Tankstellenshops sind in der Regel teuer. Wer in Tankstellen einkauft, muss grosse Preisunterschiede in Kauf nehmen. So kostet eine Warnweste im französischen "Beaune-Merceuil" 2.10 Euro, im "Gotthard" West- Tankstellenshop entspricht der Preis gar einem Wert von 18.36 Euro. In Golling (Österreich) kommt eine Tasse Cappuccino auf 3 Euro zu stehen, in "Brno-Stary Liskovec" (Tschechien) erhält man dafür gleich sechs Tassen dieser italienischen Spezialität.
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