Gerade Filme, in denen es vor lauter Verfolgungsjagden und explodierenden Autos nur so kracht, werden immer wieder gerne vernachlässigt, wenn es um den bekanntesten Filmpreis überhaupt geht. Hier gibt es trotzdem ein paar waghalsige Wahrheiten über Filme von einst, die so richtig Gas geben konnten.
- The Italian Job (2003) hatte an Verfolgungsjagden keinen Mangel vorzuweisen. So führte die Golddiebe ihre Flucht zum Beispiel bis in den Untergrund von LA. In dem U-Bahn System der Stadt sind aber eigentlich gar keine Fahrzeuge erlaubt, die mit Benzin betrieben werden, und so mussten die Macher zwei Elektrofahrzeuge entwickeln, die in diesen Szenen die eigentlichen Minis ersetzten und dies auch täuschend echt vollbrachten.
- Die Musikkomödie Blues Brothers (1980) war an sich nicht mit vielen Auto-Action-Szenen gesegnet, doch in einer Szene stürzt ein Fahrzeug aus schwindelerregender Höhe von einer Brücke. Niemand geringeres als die US Bundesbehörde für die zivile Luftfahrt musste hierfür um Erlaubnis gebeten werden, inklusive Bescheinigung, dass es sich bei dem Fahrzeug um ein fluguntaugliches Vehikel handelte, dass wirklich nur einmal von oben nach unten fallen würde.
- Der Film Brennpunkt Brooklyn (1971) zeigt eine Szene, in der die Hauptperson, ein Kriminalbeamter, in seinem Auto gefilmt werden musste. Doch angeblich war es so riskant, diese Szene zu drehen, dass Regisseur William Friedkin diesen Job selbst übernehmen musste, nachdem sich die Kameramänner, insbesondere mit Frau und Kindern, geweigert hatten. Mit Handkamera und festgeschnallt mit Gurten auf dem Rücksitz des Autos bewies Friedkin so sein Talent als Kameramann.
- In Leben und Sterben in L.A. (1985) sitzt William Petersen als Geheimagent hinter dem Steuer seines Chevy Impala F41 und wird in eine wilde Verfolgungsjagd verwickelt. Insgesamt drehte man an dieser Szene sechs Wochen lang. Alle anderen Szenen wurden bereits zuvor gedreht, denn die Jagd galt als so riskant, dass man den Großteil des Films gerne im Kasten haben wollte, sollte einer der Darsteller dabei zu Schaden kommen.
- Ein Lastwagen stürzt am Ende einer Höllenfahrt über eine Klippe in Duell (1971). Regisseur Steven Spielberg hatte dabei vor, den Lastwagen ohne Fahrer, mit Hilfe eines dafür vorgesehenen Geräts, gerade auf den Abgrund zusteuern zu lassen. Als das entsprechende Gerät den Geist aufgab, übernahm einfach der zuständige Stuntman den Job. Er hatte keine Lust, den Dreh weiter hinauszuzögern und setzte sich deshalb selbst ans Steuer und sprang im letzten Moment aus dem Wagen.
Heute werden die meisten Stunts und Szenen am Computer bearbeitet und produziert. Kein Darsteller oder Teammitglied muss also heute sein Leben aufs Spiel setzen, um eine Szene in den Kasten zu kriegen. Dennoch bleiben Filme wie James Bonds letztes Abenteuer Skyfall den Zuschauern als atemstockend und aufregend im Gedächtnis. Das sollte die Oscar Jury besser nicht vergessen…
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