Anlässlich seiner Markteinführung haben wir den 508 vorgestellt. Wir hatten die Vorzüge und den hohen Entwicklungsgrad dieser neuen Generation erwähnt. Die Qualität der Materialien, die gepflegte Verarbeitung, der Look, das feine Chassis und weitere deutliche Fortschritte, welche diese Limousine auf gleiche Höhe wie die Konkurrenz und damit auch auf das Niveau deutscher Produkte brachte.

Beim Hybridsystem gehen die Franzosen einen ganz anderen Weg. Im Gegensatz zur Konkurrenz, welche die Motoren koppelt, teilt sie Peugeot auf. Der 163 PS leistenden Dieselmotor für die Vorderachse und der 37 PS Elektromotor ist für die Hinterachse. Diese 200 PS Kombination emittiert weniger als 100 gr CO2/km. Ein elektronisches Motorenmanagement sorgt für den jederzeit optimalen Antrieb. Die von anderen Modellen bekannte etwas eigenwillige Automatik kommt zum Einsatz.

Im Normalbetrieb wird über den Elektromotor ganz sanft angefahren und danach je nach Fahrsituation kommt Front-, Hinter- oder Allradantrieb zur Anwendung, Dabei stehen vier Fahrmodi zur Wahl: Auto, Sport, 4x4 oder Zero Emission. Der meist verwendete ist Auto, da sich das System um alles kümmert. Bei Sport ist das Auto bissiger und lässt das Gewicht von 1‘660 Kilo vergessen. Natürlich ist es keinen Sportwagen aber eine tolle Limousine. Der Modus 4x4 sagt schon alles: Es werden alle Räder angetrieben. Und im Zero Emission Betrieb kann über einige Kilometer rein elektrisch gefahren werden. Auch das reichhaltige Intérieur entspricht dem 508 den wir vorgestellt hatten: Vornehm, sehr gepflegt verarbeitet und vor allem sehr gut schallisoliert.

Unsere Meinung

Wir konnten den 508 bei schwierigen winterlichen Verhältnissen testen. Schneefall, schnee- und eisbedeckte Strassen mit Tauwasser, Salz und Kies und auch vereiste Strecken, einfach das komplette Winterprogramm. Einfach ein ideales Testumfeld. Bilanz: Der 508 hat sich sich absolut souverän verhalten. Im Jura auf Strassen die eher an Sibirien als an die Schweiz erinnerten konnte der 508 Hybrid die Vorzüge und die Wirkung des Konzeptes von Peugeot voll ausfalten. Denn neben dem Umweltgedanken des Hybrides kommt der Sicherheitsgewinn durch den Allradantrieb auf winterlichen Strassen dazu.

Und die Schlüsseldisziplin Verbrauch? Peugeot machte eine gute Figur, denn anlässlich unseres Tests bei schwierigen Winterverhältnissen bei immer eingeschalteter Heizung bewegte sich der Verbrauch um 6 bis 6,2 Litern/100 Km. Interessanter Wert wenn man bedenkt, dass sich ein Dieselmotor erst ab ca. 10‘-15‘000 Kilometer seine beste Wirkung erzielt und der Verbrauch dann nochmals um rund einen halben Liter sinkt.

Bilanz

Der 508 Hybrid gibt es nur in der Version Allure. Sehr gut ausgestattet gibt es nur wenige Optionen und diese sind hauptsächlich im Bereich Komfort. Ein Pack Vision zum Beispiel mit schwenkbaren Xenonlichtern und automatischen Tagfahrleichten, öffnendes Dach, Leder-Intérieur und Speziallack.

Der 508 Hybrid kostet 54‘900.-, unser gut ausgestatteter testwagen kommt auf 62'750.-. Mit den gegenwärtig gültigen Prämien und Boni reduziert sich der Preis um Fr. 6‘500.-, was diesen Komfort-Hybrid unter die Grenze von Fr. 50‘000.- bringt.

Zusammengefasst handelt es sich um eine extrem gut ausgestattet Limousine, die angenehme für den Alltag und das Reisen ist. Ein moderater Verbrauch und hohe Sicherheit dank Allradantrieb machen ihn beinahe zum perfekten Auto wäre da nicht die eigenwillige Automatik. So oder so, ein in mancher Hinsicht tolles Auto: Verbrauch, Sicherheit, Fahrverhalten, Komfort und Preis.

Wie immer bei Road & Motor, Ein Besuch beim Peugeot Händler und eine Testfahrt sagen mehr als 1‘000 Worte.

Jean Louis Vidal – Übersetzung Felix Stockar -février 2013